Dienstag, 21. November 2006

Stefan Fuchs

Aufgabe 2, Teilaufgabe 1 Stefan Fuchs

Didaktische Aufbereitung der Lerninhalte.


Medien als Übermittler von Wissen

Bis jetzt gehen Entwickler und Anbieter noch oft davon aus, dass es genügt, Wissensinhalte mit Instruktion gleichzusetzen. Richtiger wäre es, die Inhalte didaktisch aufzubereiten.

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Dieses einfache Modell geht davon aus, das Wissen (eines Lehrenden) über ein Medium (Technik) auf den Lernenden übertragen, sozusagen auf den Lerner kopiert wird. Dieses sogenannte Kopiermodell des Lernens ist falsch, da es nur davon ausgeht, die Informationen möglichst fehlerfrei für den Lerner darzustellen; mediendidaktische Erkenntnisse werden nicht eingebracht.
Bereits Skinner mit seinem behavioristischen Ansatz geht davon aus, dass man den Lernenden zu Aktivitäten anzuregen, um die notwendige Lernmotivation aufrechtzuerhalten.

Medien als Lernangebote
Eine Verbesserung des Modells geht nun davon aus, Lernaktivitäten durch Lernangebote anzuregen. Dabei wird davon ausgegangen, dass
- Medien Angebote sind, die von Lernenden genutzt werden
- dass Lernangebot vom Lernenden nicht in vollem Umfang genutzt wird (Sprünge)
- Medien so aufzubereiten sind, dass sie Lernprozesse möglich machen
- der Lernerfolg abhängig davon ist, wie stark Lernprozesse angeregt werden können

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Dieses Modell ist natürlich aufwändiger als das reine Kopiermodell. Es stellen sich viele Fragen wie z.B. nach dem Lernprozess, Lernzielen, Zielformulierung, wie nimmt der Lernende den Prozess an? Die Lernumgebung muss durch multimediale Materialien angereichert werden (nicht nur Lesen, Hören, Sehen). Dabei muss neben der kognitiven auch die emotionale Ebene angesprochen werden.
Die Lehrziele werden in eine Inhaltskomponente (Fakten, Konzepte, Regeln) und eine Ergebniskomponente (Lehrresultat) aufgeteilt.

Inhaltskomponente des Lehrziels

Folgende Schritte werden durchgeführt:

- Tätigkeitsanalyse
- Analyse der Sachlogik
- Sammlung von Lehrinhalten
- Gliederung der Lehrinhalte
- Gewichtung und Reduktion der Lehrinhalte

Analyse der Sachlogik:
Hier wird die Struktur des Lerngegenstandes erfasst. Es werden folgende Schritte durchgeführt:
-Sammlung und Gliederung (gemeinsam mit einem Sachexperten)
-Gewichtung und Reduktion der Inhalte
- Bei der Reduktion werden exemplarische Lehrinhalte, von denen ein positiver Lerntransfer angenommen wird, aufgenommen.
- Bei interaktiven Medien ist (bei nichtreduzierbaren Stoffmengen die Möglichkeit des hyperstrukturierten Mediums zu beachten).

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Tätigkeitsanalyse
Hier stellt sich die Frage, welche Fertigkeiten, Kenntnisse und Methoden erlernt werden müssen, um bestimmte Tätigkeiten auszuführen. Zuerst muss aber die zu erlernende Tätigkeit an sich untersucht werden, um didaktisch tätig zu werden.

Ergebniskomponente des Lehrziels

Oftmals wird als Ziel des Medieneinsatzes die Vermittlung von Inhalten angegeben. die Qualität des Lernprozesses und die Kompetenzen, die aus dem multimedialen Lernen erwachsen, werden nicht oder nur sehr wenig berücksichtigt.

Operationale Definition von Lehrzielen
Hier soll „die zu erlernende Verhaltensweise unter Angabe beobachtbarer Indikatoren, die Bedingungen, unter denen das Verhalten gezeigt werden soll und die Kriterien für die Beurteilung des Lernfortschritts benannt werden“(Mager). Durch diese Operationalisierung (möglichst genaue Angabe der Vorgehensweise) werden die Entwickler gezwungen, sich auf Indizien zu konzentrieren, lassen sich Ergebnisse von Lernprozessen besser erkennen.

Für kognitive Lehrziele lässt sich das Lernergebnis nicht immer eindeutig festlegen, deswegen sollten hier tatsächlich beobachtbare Verhaltensänderungen benannt werden.

Gegenstandsbereiche von Lehrinhalten

Dieser Abschnitt bezieht sich auf die Einteilung der Lehrinhalte:

Kognitive Lehrziele: Wissen, Fakten, Konzepte, Regeln, Prozeduren...
Afffektive Lehrziele
: Interessen, Einstellungen und Werte
Psychomotorische Lehrziele: Bewegungsabläufe und komplexe Verhaltensweisen.

Diese Einteilung ist aber nicht zwingend, da sie sich teilweise bedingen oder voneinander abhängen.
Besser wäre es allerdings, verschiedene Niveaus des Lernfortschritts zu unterscheiden, um damit auch unterschiedliche Lehrstrategien zu wählen. Niveaus wären z.B.

- Fakten wiedergeben
- komplexe Zusammenhänge verstehen
- erworbenes Wissen in neuen Situationen anwenden


Unterschiedliche Leistungsniveaus bei kognitiven Lehrzielen:

1. Kenntnissekönnen erinnert werden
2. Verstehen und Einordnen von neuen Informationen
3. Anwenden von Regeln und Prinzipien in bestimmten Kontexten
4. Analyse von Sachverhalten
5. Synthese Zusammenfügen von Teilen zu einem Ganzen
6. Bewerten und Urteile fällen, ob Kriterien erfüllt sind.

Affektive Lehrziele:
Affektive Lehrinhalte können nur vermittelt werden, wenn die Lernenden aufmerksam sind und sich eine emotionale, positive Grundhaltung dem Lehrenden gegenüber eingestellt hat. Dieser wirkt für den Lernenden als Modellperson. Auch die affektiven Lernziele können in Stufen eingeteilt werden.

1. Aufmerksamkeit: Bereitschaft zur aktiven Aufnahme
2. Reagieren: Emotionale Betroffenheit
3. Einstellungen und Werte bilden: Verstehen von Werten und pers. Präferenzen
4. Werte einordnen: Einordnen von Werten in ein Wertesystem
5. Internalisierung von Werten: Handeln nach Werten

Klassifikation nach Lehrzielen nach Gagne.

Hier werden kognitive Lehrziele wie folgt kategorisiert:

Verbale Informationen (das Wissen über Objekte, Konzepte, Ereignisse oder Vorgänge).

Dabei handelt es sich ein hochgradig strukturiertes Gedächtnissystem

Intellektuelle Fertigkeiten: (durch Übung und Erfahrung, in hierarchischer Form erworbenes) Anwenden von Regeln und Prozeduren.

Kognitive Strategien: Metakognitive Fähigkeitenzum Bewältigen von Problemen.

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